Die 10 besten Klimabäume für deinen Garten

Die 10 besten Klimabäume für deinen Garten

Die besten Klimabäume für den Garten

Ein Regenerativer Garten braucht Vielfalt. Die klimatischen Veränderungen erfordern auch andere Pflanzen und Bäume, die mit den neuen Bedingungen besser zurecht kommen.

Klimabäume sind besonders anpassungsfähig und kommen auch mit den sich verändernden Wetterbedingungen gut zurecht. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Gehölze in Ihrem Garten langfristig eine Zukunft haben.

Klimabäume sind in der Lage, sich den Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Die Winter werden milder, die Sommer heißer und die Trockenphasen länger, während Starkregenperioden zunehmen. Im Forschungsprojekt "Stadtgrün 2021" wurden 30 verschiedene Baumarten an drei unterschiedlichen Standorten in Bayern gepflanzt, um stresstolerante Klimabäume zu identifizieren. Die Standorte waren das trocken-heiße Würzburg, das frostig-kalte Hof/Münchberg und das gemäßigte, regenreiche Kempten im Allgäu. Seit etwa zehn Jahren werden diese Bäume beobachtet und regelmäßig von Experten bewertet.

In diesem Langzeitversuch hat sich eine Baumart besonders hervorgetan, die bisher unterschätzt wurde: die Ulme. Vor allem neuere Sorten mit hoher Resistenz gegen die Ulmenkrankheit punkteten dabei. Die zweite Baumart, die gute Ergebnisse zeigte, ist die Purpur-Erle (Alnus x spaethii). Auch alle Varianten des Lederhülsenbaums (Gleditsia), die Hopfenbuche (Ostrya) und der Schnurbaum (Sophora) haben sich als widerstandsfähig erwiesen.

Es ist jedoch wichtig, die Klimabäume nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu den heimischen Baumarten zu sehen. Sollten Schädlinge bei einem bestimmten Klimabaum auftreten, müssen neue Alternativen gefunden werden, wie es beim Buchsbaum und dem Zünsler der Fall ist. Ein Gewinner der letzten warmen Sommer ist beispielsweise der Feldahorn, aber auch die Elsbeere (Sorbus torminalis), die zu den heimischen Gehölzen zählt.

Im Gegensatz zum städtischen Straßenraum sind Hausgärten Rückzugsorte zum Wohlfühlen. Der Spitzahorn (Acer platanoides) ist dafür ein gutes Beispiel: Bei ausreichend Platz an der Wurzel, regelmäßigen Wassergaben und ohne Stress durch Streusalz oder Hunde-Urin kann er selbst extreme Sommer gut überstehen. In der Stadt hätte dieser Baum dagegen kaum eine Chance. Im Garten ist die Auswahl an möglichen Klimabäumen größer, weil die Besitzer ihre Bäume individuell pflegen können.

Welche Bäume sind am besten für veränderte Klimabedingungen geeignet?

Hainbuchen (Carpinus betulus), insbesondere die schlanken Sorten 'Fastigiata' oder die relativ neue 'Lucas', gedeihen im Garten ausgezeichnet. Die Maulbeere (Morus) wird in den kommenden Jahren immer häufiger zu sehen sein, da sie hervorragend mit Hitze zurechtkommt und in heißen Regionen vom Orient bis nach China beheimatet ist. Der Amberbaum (Liquidambar) ist ebenfalls erwähnenswert: Dieses langsam wachsende Gehölz eignet sich sowohl für öffentliche Räume als auch für Hausgärten.

Klimabäume für kleine Gärten

Der Zierapfel (Malus) hat die letzten Hitze- und Trockenperioden gut überstanden und eignet sich hervorragend für kleinere Gärten. Der Blasenbaum (Koelreuteria) mit seinem mehrstämmigen Wuchs und der schönen schirmförmigen Krone gehört ebenfalls zu den Klimabäumen, die sich für kleine Gärten eignen. Der Eisenholzbaum (Parrotia persica) besticht durch seine beeindruckende Herbstfärbung.

Klimabäume aus wintermilden Regionen

Eine oft unterschätzte Pflanze mit langer, später Blütezeit ist der Seidenbaum. Er ist zwar nicht für höher gelegene Gebiete wie die Oberpfalz auf 600 Metern geeignet, aber perfekt für einen Innenhof in der Stadt. Der Bienenbaum (Tetradium bzw. Euodia) ist bei Insekten noch beliebter. Beide Gehölze profitieren in jungen Jahren von einem Winterschutz. Bei der Kreppmyrte sollte man hinsichtlich der Winterhärte vorsichtiger sein. All diese Pflanzen sind jedoch Klimabäume, die zukünftig vermehrt in Gärten anzutreffen sein werden.

Klimabäume für den Hausgarten: Top 10

1. Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia):

Dieser vier bis sechs Meter hohe Kleinbaum hat einen malerischen Wuchs, oft als überhängende Sorte 'Pendula' im Handel. Das Gehölz ist absolut frosthart, anpassungsfähig und kommt gut mit Hitze und Trockenheit zurecht. Die schmalen, silbergrauen Blätter dieser Wildbirne sorgen für südländisches Flair im Garten. Aus den weißen Blüten (April/Mai) entwickeln sich kleine, nicht essbare Früchte.

2. Mehlbeere 'Dodong' (Sorbus commixta):

Das gefiederte Laub der Mehlbeere 'Dodong' färbt sich im Herbst von gelb über orange bis leuchtend rot. Im Mai und Juni zeigt die sechs bis acht Meter hoch werdende Mehlbeere weiße Blüten. Später zieren scharlachrote, lange haftende Früchte die Zweige. Der Baum gedeiht an sonnigen und halbschattigen Plätzen.

3. Weißer Maulbeerbaum (Morus alba):

Der Weiße Maulbeerbaum ist ein beliebter Baum in Südeuropa und Asien, wo er bis zu 25 Meter erreicht. Bei uns bleibt die Höhe mit sechs bis zehn Meter überschaubar. In der Jugend ist das hitzeverträgliche Gehölz etwas frostempfindlich. Die Blüten sind unscheinbar, die schmackhaften, brombeerartigen Früchte umso auffälliger. Diese bekommen wie bei der
Schwarzen Maulbeere (Morus nigra) mit zunehmender Reife eine rote bis schwarze Färbung.

4. Amberbaum (Liquidambar styraciflua):

Der aus Nordamerika stammende Amberbaum hat markante Blätter mit wunderschöner Herbstfärbung in nahezu allen Gelb- und Rottönen. Er hat einen kegelförmigen Wuchs, kann im Alter 10 bis 20 Meter hoch werden, wächst jedoch recht langsam. Schöne Sorten: ‘Worplesdon’ (10 bis 15 Meter), ‘Slender Silhouette’ (sechs bis zwölf Meter, schmal) und ‘Gum Ball’ (vier bis sechs Meter, kugelförmig).


5. Blasenbaum (Koelreuteria paniculata):

Der Blasenbaum ist ein kleiner, meist mehrstämmiger Baum, der im Sommer bis zu 30 Zentimeter lange, gelbe Blütenrispen und im Herbst auffällige lampionartige Fruchtkapseln präsentiert. Seine Endhöhe liegt bei sechs bis acht Meter. Er liebt vollsonnige, leicht geschützte Gartenplätze und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Das grüne Laub ist im Austrieb rötlich und färbt sich im Herbst gelborange.


6. Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium):

Der drei bis vier Meter hohe Großstrauch mit dem anmutig klingenden Namen Strauch der Sieben Söhne des Himmels ist ein echter Bienenmagnet. Den ganzen Sommer bis weit in den Oktober tummeln sich Insekten an den weißen Blütenrispen. Der leuchtend rosarote Fruchtschmuck ist ein weiterer Pluspunkt. An einem Einzelplatz in voller Sonne kommt das wärmeliebende Gehölz am besten zur Geltung.

7. Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos):

Seinen Namen verdankt der dornige Lederhülsenbaum den schotenartigen Früchten. Die unscheinbaren Blüten ziehen mit ihrem Duft im Juni und Juli die Insekten magisch an. Der stattliche Baum kann 10 bis 20 Meter erreichen, wobei dornenlose Sorten, zum Beispiel ‘Ruby Lace’ und ‘Sunburst’, mit sieben bis zehn Metern um einiges kleiner bleiben.


8. Zierapfel 'Rudolph' (Malus):

Der Zierapfel kommt erstaunlich gut mit warmen Sommern zurecht. Die Großsträucher und Kleinbäume werden im Schnitt vier bis sechs Meter hoch und breit. Je nach Sorte zeigen sie im Mai weiße, rosa oder rote Blüten, auf die kleine Äpfelchen in gelben, orangen und roten Farben folgen. Zudem lassen sich die anpassungsfähigen Gehölze gut unterpflanzen. Ein besonderer Blickfang ist zum Beispiel der Zierapfel ‘Rudolph’ (Malus ‘Rudolph’) mit rosaroten Blüten und bronzefarben überhauchtem Laub.


9. Blumenesche (Fraxinus ornus):

Mit seinen cremeweißen Blüten verströmt die Blumenesche von Mai bis Juni einen angenehmen Duft und lockt zahlreiche Insekten an. Im ausgewachsenen Zustand erreicht die genügsame Blumenesche eine Höhe von acht bis zehn Meter und bleibt damit deutlich kleiner als die heimische Art (Fraxinus excelsior). Für den Vorgarten eignet sich die kugelförmige Sorte ‘Mecsek’ besonders gut.


10. Eisenholzbaum (Parrotia persica):

An einem sonnigen Standort färbt sich das bunte Herbstkleid des Eisenholzbaums besonders schön. Anfangs wächst der ausladende, oft mehrstämmige Strauch relativ langsam und erreicht erst im Alter eine Höhe von sechs bis acht Meter. Ab März erscheinen die rötlichen Blüten, noch vor dem Blattaustrieb. Lediglich in kalten Regionen sollte man junge Exemplare bei tiefen Temperaturen kurzzeitig abdecken.

Wie pflanzt man Klimabäume richtig?

Grundsätzlich gilt: Klimabäume sollte man auf keinen Fall zu tief pflanzen! Das ist die Todesursache Nummer eins bei Bäumen. Außerdem sollte man die jungen Bäume über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren konsequent wässern, denn auch ein trockenheitsverträglicher Baum benötigt anfangs eine gute Wasserversorgung.

Jungen Gehölzen fehlt meist noch die schützende Borke. Damit es bei starker Sonneneinstrahlung nicht zu Rindenschäden kommt, versehen Gärtner den Stamm neu gesetzter Laubbäume in der Regel mit Arbo-Flex, einem speziellen weißen Schutzanstrich. Dieser senkt die Rindentemperatur um mehrere Grad und hält über viele Jahre. Alternativ lassen sich die Stämme auch alljährlich mit weißem Kalk oder einer Schilfmatte schützen. Als Bewässerungshilfe bietet sich der Treegator an. Der robuste Kunststoffbeutel – ursprünglich ebenfalls aus dem Profi-Bereich – fasst 50 bis 60 Liter und gibt das Wasser tröpfchenweise ab.

Dank Klimawandel vom Kübel ins Beet

Die Kreppmyrte (Lagerstroemia indica) öffnet ihre Blüten von Juli bis Oktober. Früher schmückten Gehölze wie die rosa blühende Kreppmyrte (Lagerstroemia) oder der blaue Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) als Kübelpflanzen den Balkon oder die Terrasse. Mittlerweile werden die Kleinbäume beziehungsweise mehrstämmigen Sträucher nicht mehr ins Winterquartier geräumt, sondern verbringen die kalte Jahreszeit immer öfter an einem geschützten Platz im Gartenbeet. Drohen kalte Ostwinde und starker Frost, sollten die Exoten rechtzeitig eingepackt und im Wurzelbereich abgedeckt werden. Ferner empfiehlt es sich, sie erst im Frühjahr zu pflanzen.

Klimabäume: Sicherheitshalber auf Abstand gehen

Bedenken Sie bei der Wahl des Gartenbaums neben seiner Wuchshöhe auch die Grundstücksgröße sowie den Standort. Manche Arten wachsen mit den Jahren über sich hinaus und können zum Problemfall werden, wenn sie zu nah am Haus stehen.

Wie üppig sich die Baumkronen von Jungbäumen verändern, wird erst nach vielen Jahren deutlich. Wer nicht viel Platz im Garten hat, sollte umso genauer auf die Wuchsgrößen und -formen bei Gehölzen achten.

Quellen:
Mein Schöner Garten

Plantura