Der Klimawandel und die damit einhergehende Zunahme von Sommertrockenheit stellen eine besondere Herausforderung für Waldbäume dar. Durch den erhöhten Stress sind sie anfälliger für Schädlinge und Krankheitserreger. Die Auswahl geeigneter Baumarten für verschiedene Standorte ist daher von großer Bedeutung, um die negativen Auswirkungen auf die Wälder zu minimieren.
Wälder sind besonders von Klimaveränderungen betroffen
Stürme und die daraus resultierenden Massenvermehrungen von Borkenkäfern haben in der Vergangenheit bereits erhebliche Schäden in unseren Wäldern verursacht. Die steigende Sommertrockenheit wird den Stress der Bäume weiter erhöhen und sie anfälliger für Schädlinge und Pathogene machen.
Andreas Roloff und Britt Grundmann vom Institut für Forstbotanik und Forstzoologie der Technischen Universität Dresden haben 47 Baumarten in Bezug auf Trockenresistenz und Frosthärte bewertet, basierend auf 36 schriftlichen Arbeiten. In der folgenden Übersicht sind 20 der wichtigsten Baumarten für Standorte mit unterschiedlicher Wasserversorgung von nass bis sehr trocken aufgeführt. Die Eignung der Baumarten reicht von sehr gut geeignet bis ungeeignet und gilt für Wälder in Tieflagen bis mittleren Berglagen.
Für trockene bis sehr trockene Böden sind folgende Baumarten geeignet:
Sehr gut geeignet:
- Waldföhre
- Traubeneiche
- Spitzahorn
- Feldahorn
- Hagebuche
- Winterlinde
- Hängebirke
- Kirschbaum
Gut geeignet:
- Lärche
- Stieleiche
- Bergahorn
- Sommerlinde
- Nussbaum
Die Buche, als wichtigste Baumart der natürlichen Waldgesellschaften in Tief- und Berglagen, verträgt Trockenheit nur bedingt. Die Fichte, oft als "Brotbaum" bezeichnet, ist für trockene bis sehr trockene Standorte ungeeignet und gedeiht am besten auf frischem bis feuchtem Boden. Weißtanne und Douglasie eignen sich zusätzlich für mäßig trockene Waldstandorte und haben somit einen größeren Standortsbereich mit guten Wachstumschancen als die Rotfichte.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Beurteilung der Standorteignung einer Baumart allein aufgrund der Wasserversorgung unzureichend ist. Weitere Einflüsse und Abhängigkeiten müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Eine bessere Kenntnis der Trockenresistenz in Kombination mit der Sturmfestigkeit würde dazu beitragen, bei der Waldverjüngung und Mischungsregulierung geeignete Baumarten zu fördern und so großen Schäden vorzubeugen oder zumindest zu minimieren.
Quelle: www.waldwissen.net